Wer seine Unterkunft an Monteure und Baufirmen vermietet, hat in der Regel gute Chancen auf eine überdurchschnittliche Auslastung. Vor allem in Regionen mit reger Bautätigkeit oder laufenden Großprojekten ist die Nachfrage nach kostengünstigen und gut ausgestatteten Unterkünften für längere Aufenthalte hoch. Dennoch gibt es einige Faktoren, die Sie bei der Einschätzung der Auslastungsrate beachten sollten.
1. Region und Baustellendichte
Großbaustellen oder Infrastrukturprojekte: Befindet sich Ihre Unterkunft in der Nähe eines Großprojekts (z. B. Tunnelbau, Autobahnprojekte, industrielle Großanlagen), können Sie mit einer besonders hohen Nachfrage rechnen. Die Wahrscheinlichkeit einer durchgehenden Belegung ist dann sehr groß.
Städtische Gebiete vs. ländliche Regionen: In städtischen Gebieten oder Industriezentren ist die Konkurrenz an Unterkünften möglicherweise höher, aber auch die Anzahl an Baustellen und potenziellen Monteuren ist meist größer.
Faustregel: Je höher die Anzahl aktiver Baustellen in Ihrer Umgebung, desto wahrscheinlicher eine gute, langfristige Auslastung.
2. Saisonale Schwankungen
Hochsaison in der Baubranche: Bau- und Montagearbeiten finden oft verstärkt zwischen Frühjahr und Herbst statt. In dieser Phase benötigen Monteure durchgehend Unterkünfte, sodass Ihre Auslastung möglicherweise zwischen 70–90 % oder sogar höher liegen kann.
Wintersaison: In den kalten Monaten ist die Baubranche teilweise eingeschränkt. Manche Baustellen pausieren oder laufen auf Sparflamme – Ihre Auslastung könnte daher in diesen Monaten sinken.
Tipp: Kalkulieren Sie etwas niedrigere Auslastungsraten in der Winterperiode ein, um realistische Umsatzerwartungen zu haben.
3. Längere Aufenthalte und Gruppengrößen
Gruppen von Monteuren: Baufirmen schicken häufig Teams von mehreren Arbeitern, die gemeinsam ein Projekt abwickeln. Dadurch werden mehrere Zimmer oder gleich eine ganze Unterkunft für Wochen oder Monate gebucht.
Planbare Einsätze: Bauprojekte laufen häufig über mehrere Wochen. Das bedeutet weniger Fluktuation und eine gleichbleibende Belegung in Ihrer Unterkunft, solange das Projekt läuft.
Vorteil: Weniger Gästewechsel bedeuten weniger Verwaltungsaufwand und höhere Auslastung pro Buchung.
4. Preis-Leistungs-Verhältnis und Ausstattung
Anforderungen der Monteure: Eine gut ausgestattete Küche, ausreichend Schlafmöglichkeiten und Parkplätze für Firmenfahrzeuge sind entscheidend.
Attraktive Langzeitrabatte: Bieten Sie Baufirmen einen vergünstigten Preis an, wenn sie für längere Zeiträume buchen. Das erhöht die Chance auf dauerhafte Auslastung und stabilere Einnahmen.
Wichtig: Eine auf Monteure ausgerichtete Ausstattung (z. B. Waschmaschine, robuste Möbel, schnelles WLAN) erhöht die Zufriedenheit und kann zu wiederkehrenden Buchungen führen.
5. Richtwerte für die Auslastung
60–70 % im Jahresdurchschnitt: Dies ist eine konservative Schätzung, wenn in Ihrer Region regelmäßig kleinere Baustellen oder Montageprojekte stattfinden.
70–80 % oder mehr: Realistisch, wenn Sie in einem Gebiet mit kontinuierlicher Bautätigkeit (z. B. Großstadt, Infrastrukturknoten) vermieten und bereits Stammkunden haben.
90 % und mehr: Möglich in Baumetropolen oder bei Großprojekten, sofern Sie hervorragende Kontakte zu mehreren Baufirmen pflegen und Ihre Unterkunft optimal für Monteure ausgestattet haben.
Die tatsächliche Auslastungsrate hängt stark von lokalen Faktoren, Saisonabhängigkeit und der Attraktivität Ihres Angebots ab.
Fazit
Die Vermietung an Monteure und Baufirmen bietet gute Chancen auf eine hohe und langfristige Auslastung, da oft ganze Teams für längere Zeiträume untergebracht werden müssen. Vor allem in stark nachgefragten Regionen und während der Hochsaison im Baugewerbe können Vermieter mit über 70 % Auslastung rechnen – bei hervorragenden Bedingungen sogar noch mehr. Wer flexibel auf Saison- und Projektbedarf eingeht, eine auf Monteure zugeschnittene Ausstattung anbietet und gute Kontakte zu Baufirmen pflegt, kann seine Unterkunft ganzjährig zu attraktiven Konditionen auslasten.