Eine Hausordnung ist das zentrale Dokument, um klare Verhaltensregeln zu kommunizieren und ein reibungsloses Miteinander zwischen Vermieter und Gästen zu gewährleisten. Insbesondere in einer Unterkunft für Monteure und Geschäftsreisende, die oft mehrere Wochen oder Monate bleiben, sorgen klare Vorgaben von Anfang an für mehr Ruhe und Planbarkeit. Im Folgenden erfahren Sie, worauf es bei der Erstellung einer Hausordnung für Monteure ankommt und welche Punkte nicht fehlen sollten.
1. Warum eine Hausordnung wichtig ist
Vermeidung von Konflikten
Durch klare Regeln und Erwartungen lassen sich viele Missverständnisse und Streitpunkte vorab aus dem Weg räumen.
Rechtsgrundlage für Sanktionen
Wenn in Ihrem Miet- oder Beherbergungsvertrag auf die Hausordnung verwiesen wird, haben Sie eine rechtliche Grundlage, um bei Verstößen einzuschreiten oder eine Kündigung einzuleiten.
Sicherheit und Ordnung
Regeln zu Themen wie Brandschutz, Müllentsorgung oder Nachtruhe schützen sowohl Ihre Gäste als auch die Immobilie.
2. Aufbau und Form der Hausordnung
Übersichtliche Gliederung
Unterteilen Sie die Hausordnung in thematische Abschnitte (z. B. „Allgemeines“, „Ruhezeiten“, „Nutzung von Gemeinschaftsräumen“, „Brandschutz“, „Müllentsorgung“).
Nutzen Sie Stichpunkte, um alle Punkte verständlich aufzubereiten.
Einfache, verständliche Sprache
Formulieren Sie so, dass auch Nicht-Muttersprachler alles leicht erfassen können. Verwenden Sie kurze Sätze und vermeiden Sie Juristen-Deutsch.
Falls viele internationale Monteure kommen, überlegen Sie, Ihre Hausordnung auch in Englisch oder einer anderen gängigen Sprache anzubieten.
Schriftform und Aushang
Stellen Sie sicher, dass Ihre Gäste vor oder bei Einzug schriftlich (z. B. im Mietvertrag, einer Willkommensmappe oder digital per E-Mail) auf die Hausordnung hingewiesen werden.
Hängen Sie eine Kurzfassung an einem gut sichtbaren Ort (z. B. im Flur oder an der Innenseite der Wohnungstür) aus.
3. Typische Inhalte einer Hausordnung
3.1 Allgemeines
Vertragsbezug
Weisen Sie darauf hin, dass die Hausordnung Bestandteil des Miet- oder Beherbergungsvertrags ist.
Nennen Sie die Haftung für Schäden und verweisen Sie auf Regelungen im Vertrag.
Hausrecht
Erläutern Sie kurz, dass Sie als Vermieter oder Ihre beauftragte Person das Recht haben, die Wohnung zu betreten, falls ein triftiger Grund (z. B. Wartung, Gefahrenabwehr) vorliegt.
Weisen Sie auf Vorankündigungen hin, damit die Mieter informiert sind.
3.2 Ruhezeiten
Konkrete Zeitfenster
Geben Sie an, ab wann abends Ruhe herrschen sollte (z. B. 22 Uhr bis 6 Uhr).
Erwähnen Sie ggf. Wochenend- und Feiertagsregelungen.
Einhaltung der Nachbarschaftsruhe
Bitten Sie darum, Geräusche (TV, Musik, Unterhaltungen) auf Zimmerlautstärke zu reduzieren.
Keine lauten Arbeiten in den Ruhezeiten (z. B. Bohren, Hämmern).
3.3 Nutzung von Gemeinschaftsräumen
Küche und Bad
Regeln Sie z. B., dass Geschirr nach Benutzung gespült wird, Lebensmittel nur in eigenen Fächern gelagert werden und Badbereiche trocken hinterlassen werden sollten.
Wohn- oder Aufenthaltsraum
Erwähnen Sie, ob Rauchen erlaubt ist (i. d. R. eher verboten).
Geben Sie an, dass keine Gegenstände oder Werkzeuge dort gelagert werden dürfen.
3.4 Müllentsorgung
Getrennte Abfallbehälter
Listen Sie kurz auf, wie der Müll getrennt wird (Restmüll, Plastik, Papier, Glas).
Entleerungszyklen
Hinweis, wann der Müll rausgestellt wird oder wie die Mieter sich daran beteiligen sollen.
3.5 Brandschutz und Sicherheit
Rauchmelder und Feuerlöscher
Verweisen Sie auf die Standort(e) von Feuerlöschern, Rauchmeldern und Fluchtwegen.
Rauchverbot
Weisen Sie eindeutig darauf hin, falls Rauchen in der gesamten Unterkunft oder in bestimmten Bereichen (Zimmer, Küche) verboten ist.
Verbot offener Flammen
Kerzen, Grillen auf dem Balkon oder Ähnliches sollten Sie ggf. regeln, um Brandgefahren zu minimieren.
3.6 Umgang mit Werkzeug und Arbeitskleidung
Abstellmöglichkeiten
Ist es erlaubt, Werkzeug in der Wohnung zu lagern, oder müssen Monteure dafür einen separaten Abstellraum nutzen?
Sauberkeit
Bei stark verschmutzter Arbeitskleidung ist eine Waschmaschine oft unabdingbar. Weisen Sie auf ordnungsgemäße Nutzung hin.
3.7 Schlüssel und Sicherheit
Schlüsselübergabe
Schreiben Sie, wie viele Schlüssel übergeben werden und was bei Verlust passiert (z. B. Kostentragung für Austausch).
Verschließen der Türen
Hinweis, dass Haustür und Wohnungstür bei Verlassen abzuschließen sind.
3.8 Besuch und Fremdübernachtungen
Anmeldung von Besuch
Legen Sie fest, ob und wie lange Besuch bleiben darf.
Weisen Sie darauf hin, dass Fremdübernachtungen ggf. nicht erlaubt sind oder abgesprochen werden müssen.
3.9 Schäden und Mängel
Sofortige Meldung
Bitten Sie die Mieter, Schäden unmittelbar zu melden, um Folgeschäden zu vermeiden.
Nennen Sie eine Kontaktperson (Telefonnummer, E-Mail), die bei technischen Problemen oder Reparaturen zuständig ist.
3.10 Konsequenzen bei Verstößen
Ermahnung und Abmahnung
Erläutern Sie, dass bei wiederholten Verstößen gegen die Hausordnung eine Abmahnung erfolgen kann.
Vertragsstrafe oder fristlose Kündigung
Bei schwerwiegenden Verstößen (z. B. mutwillige Zerstörung, wiederkehrende Ruhestörung) können Sie das Mietverhältnis ggf. kündigen.
4. Kommunikation und Durchsetzung
Vorab informieren
Senden Sie den Monteuren oder der Firma Ihre Hausordnung bereits vor Anreise zu. So kann sich jeder darauf einstellen.
Freundlicher Ton
Halten Sie die Formulierungen sachlich und klar. Ein positives Miteinander erhöht die Akzeptanz.
Regelmäßige Erinnerung
Wenn Sie merken, dass manche Punkte nicht eingehalten werden, erinnern Sie höflich (z. B. per Aushang, E-Mail oder direktes Gespräch).
Fazit
Eine durchdachte Hausordnung ist essentiell, um ein harmonisches Zusammenleben und den Schutz Ihrer Immobilie zu gewährleisten. Achten Sie auf eine strukturierte, leicht verständliche Aufbereitung und berücksichtigen Sie die speziellen Bedürfnisse von Monteuren (z. B. Werkzeuglagerung, Waschmöglichkeiten). Kommunizieren Sie die Regeln frühzeitig und konsequent, um potenzielle Konflikte zu vermeiden. So schaffen Sie von Anfang an klare Verhältnisse und können sich auf einen reibungslosen Vermietungsprozess freuen.